Jeder von uns hat ihn schon einmal gespürt – den inneren Widerstand, wenn es darum geht, sich wichtigen Aufgaben zu stellen. Doch ist Aufschieberitis wirklich nur ein harmloses Zögern oder steckt mehr dahinter?
„Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute!“ Aber ist das denn wirklich gleich Faulheit? Also, ich würde mich nicht als faul bezeichnen, dennoch mache auch ich hin und wieder Bekanntschaft mit dem Phänomen der sogenannten „Prokrastination“. Prokrastination – das ist eines der Wörter, die wir alle kennen, aber niemand wirklich aussprechen kann (zumindest nicht, ohne es mindestens dreimal zu buchstabieren). Das etwas sperrige Wort beschreibt die unschlagbare Meisterin der Verzögerung, die Königin der Aufschieberei. Wir alle haben sie schon einmal getroffen, manche von uns kämpfen sogar täglich gegen sie an.
Aber was ist Prokrastination eigentlich genau?
Ganz einfach, der wissenschaftliche Fachbegriff beschreibt das Aufschieben von zu erledigenden Aufgaben auf einen späteren Zeitpunkt. Ob es sich dabei um die Hausaufgaben, Aufgaben im Beruf oder die anzufertigende Steuererklärung handelt, spielt keine Rolle. Prokrastination ist ein absolut universelles Phänomen, das jeden von uns betreffen kann. Aber warum schieben wir die Dinge immer wieder auf die lange Bank, obwohl wir es eigentlich besser wissen? Der Grund dafür ist, dass wir uns oft von kurzfristigem Vergnügen leiten lassen – kurzfristiges Vergnügen anstelle der Konzentration auf langfristige Ziele. Dann verbringen wir unsere Zeit mit Computer- oder Handy-Spielen, surfen im Internet oder schauen Serien. Und unsere Pflichten, ja unsere Pflichten bleiben liegen!
Menschen haben die Tendenz zu prokrastinieren, weil sie Angst vor Misserfolg oder Ablehnung haben oder sich unsicher fühlen, was die Aufgabe betrifft. Sie können sich selbst sagen: „Ich werde es später machen, wenn ich mich besser darauf vorbereitet habe“ oder „Ich werde es später machen, wenn ich mehr über das Thema gelernt habe“. Sagen wir uns innerlich diese Sätze, dann hindern uns ein übertriebener Perfektionismus, ein schwaches Selbstbewusstsein und die Angst vor dem Scheitern daran, einfach einmal anzufangen. Dabei entsprechen diese Sätze nicht der Wahrheit, es sind nicht mehr als Blockaden und kognitive Verzerrungen!
Brigitte Stürzenhofecker hat 10 Tipps für Sie zusammengestellt.
Wie können wir nun unsere Prokrastination überwinden? Hier sind 10 praktische und einfach umsetzbare Tipps:
- Setze Dir klare und realistische Ziele
Wenn Du genau weißt was Du erreichen willst, ist es einfacher, Dich auf die Arbeit zu konzentrieren und Ablenkungen zu ignorieren.
- Zerlege große Aufgaben in kleinere Schritte
Indem Du eine große Aufgabe in kleinere, leicht erreichbare Ziele unterteilst, erscheint sie Dir weniger überwältigend. Anstelle der großen Aufgabe kannst Du Dich auf das schrittweise Erreichen der Teilziele konzentrieren.
- Verwende einen Countdown-Timer
Ein Countdown-Timer kann Dir helfen, Dich auf die Arbeit zu konzentrieren und Dir das Gefühl zu geben, dass die Zeit knapp ist. In vielen Fällen führt das dazu, dass Du dann auch tatsächlich mehr erreichst.
- Vermeide Ablenkungen
Schalte das Handy aus, schließe die Tür zum Büro und versuche, Ablenkungen so weit wie möglich zu vermeiden.
- Belohne Dich selbst
Nachdem Du eine Aufgabe erledigt hast, belohne Dich selbst mit etwas, das Du gerne tust. So bekommt dein ganzes System ein Gefühl dafür, dass es sich lohnt, etwas zu erreichen.
- Plane nach dem „Eisenhower Prinzip“
Das Eisenhower-Prinzip ist eine Methode des Zeitmanagements, die vom ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower entwickelt wurde. Es basiert auf der Idee, dass Aufgaben sowohl nach ihrer Dringlichkeit als auch nach der Wichtigkeit priorisiert werden sollten. Das Prinzip ist sehr hilfreich. Falls Du es noch nicht kennst, am besten direkt einmal danach „googeln“!
- Arbeite in Intervallen
Arbeite in Intervallen von 25 Minuten und gönne Deinem Gehirn danach eine kurze Pause. So kannst Du die Konzentration länger aufrechterhalten.
- Finde einen geeigneten „Arbeitsplatz“
Finde einen Ort, an dem Du Dich wohlfühlst. Mit diesem Wohlgefühl lässt es sich auch viel produktiver arbeiten.
- Visualisiere den Fortschritt
Stell Dir vor, wie es sich anfühlt, wenn die Aufgabe erledigt ist. Wie zufrieden und stolz Du auf Dich danach sein wirst.
- Suche Dir Unterstützung
Wenn Du alleine nicht weiterkommst, lasse Dich von Freunden, Deiner Familie oder auch professionell unterstützen.
Hypnosetherapie ist zum Beispiel dann eine gute Wahl, wenn Du Probleme hast, Dich selbst zu motivieren oder wenn Dich Ängste daran hindern voranzukommen. Oft einhergehend sind soziale Ängste, übertriebene Angst und Sorge, was Andere über einen denken könnten, oder Angst vor negativer Bewertung. Das führt dann zu übertriebenem Perfektionismus oder Starre. Man fängt erst gar nicht damit an und schiebt es vor sich her. Sich helfen zu lassen ist keine Schande, ganz im Gegenteil! Wenn Deine mentale Handbremse gelöst ist, dann hast Du wieder Dein volles Potential zu Verfügung. Dein volles Potential, um Dich zu entfalten, zu entwickeln und erfolgreich zu sein.
Denn: Wachstum und Motivation machen uns Menschen glücklich!
Um den Kreis zu schließen, hier noch ein alter aber guter Rat: „Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“!
Unsere Autorin und Expertin:
Brigitte Stürzenhofecker
Heilpraktikerin für Psychotherapie und zertifizierte Hypnosetherapeutin (NGH)
Seit über 11 Jahren selbstständig in eigener Praxis
Praxis Hypnose und Wandel
Werderstraße 45
79379 Müllheim
Tel.: 07631/9380763
Website: www.hypnoseundwandel.de
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