Mitten im schönen Münstertal gibt es eine kleine Eismanufaktur, in der Caroline Corsten mit ihrem Team wunderbar cremiges Milcheis und fruchtigen Sorbets in Bioqualität herstellt und vertreibt.
Den Dialektsprechern- oder kennern ist der Begriff „Bolle“ für eine Kugel Eis bestimmt geläufig. Und bei Bolle denkt man natürlich auch unweigerlich an den berühmten Bollenhut, der sich als Markenzeichen für den Schwarzwald weltweit etabliert hat. Daher ist es auch kein Zufall, dass das Logo der Eismanufaktur aus vielen bunten Bollen besteht, die der bekannten Hutform folgen.
Caroline Corsten © Julia Franklin Briggs
ntstanden ist die Idee, selbst Eis herzustellen, 2009 während des Studiums der Gastronomiewissenschaften, welches Caroline im norditalienischen Pollenzo, im Piemont gelegen, absolvierte. Gemeinsam mit einem italienischen Kommilitonen wurden erste Ideen entwickelt und zum besseren Kennenlernen der Materie arbeitete dieser für ein halbes Jahr vor Ort in einer Eisdiele. Zurück in Deutschland standen die beiden Gründer vor der Herausforderung, in der Region eine geeignete Produktionsstätte für ihre Manufaktur zu finden. In Ebringen bei Freiburg ergab sich dann die Gelegenheit, die Räume einer alten Metzgerei zu übernehmen. Mit viel Aufwand wurde dann dort ein guter Zustand zur Eisherstellung erreicht und um die passenden Maschinen zu finden, besuchten die beiden spezielle Fachmessen.
Zur Herstellung werden nur beste Zutaten verwendet. Eines der Hauptbestandteile, die Biomilch kam bislang quasi direkt aus der Nachbarschaft von einem Bauernhof. Da die Rahmenbedingungen für viele Landwirte – vor allem für die vielen, die den Betrieb im Nebenerwerb führen- tendenziell schwieriger werden und ihren Betrieb umstellen oder ganz schließen, musste sich Caroline Corsten eine neue Lösung aussuchen und bezieht nun die Milch von der Genossenschaft aus Freiburg.
Die weiteren Zutaten werden fast alle in Bio-Qualität und dort wo möglich auch regional eingekauft. Das ist bei einigen Zutaten natürlich nicht möglich. So kommt die Haselnussmasse aus einer Rösterei in Alba im Piemont. Auch interessant: das Mango Mus war im Ursprung ein Restprodukt aus der Kosmetikproduktion. Der Hersteller Dr. Hauschka benötigt nur den Mangokern und hatte für das Fruchtfleisch keine Verwendung. Durch dieses Zusammenspiel kann eine unnötige Verschwendung von Lebensmitteln wunderbar vermieden werden. Grundsätzlich werden möglichst wenige Zutaten verwendet, um den puren Eisgenuss zu kreieren.
Am Anfang war man mit einer mobilen Eisdiele viel auf Street Food-Festivals, Wochenmärkten – hauptsächlich in Freiburg – und anderen Veranstaltungen unterwegs.
Nachdem der italienische Mitbegründer wieder zurück in seine Heimat wollte, ergab sich für Caroline Corsten die Gelegenheit, in ihrer Heimat, dem Münstertal, sich mit der Eismanufaktur niederzulassen. Seit 2022 wird nun im Untertal möglichst nachhaltig mit einer PV-Anlage auf dem Dach und einem energiesparenden Tiefkühlraum Eis produziert und gelagert.
Eine schöne Auswahl an feinsten Eiscremes und Fruchtsorbets hat Caroline Corsten in ihrem Sortiment. Vanille Bourbon de Madagascar, Mokaya Schokolade, Gelato al Bacio (Schoko-Haselnuss vegan), Haselnuss-Piemont, Pistazie, Joghurt-Himbeere, Erdbeer-fraîche sowie Taroc-Orange-Sorbet, Zitrone-Holunderblüte-Sorbet, Indian Mango, Cru Virunga Schokolade Sorbet, Erdbeere-Basilikum und Cassis. Caroline Corsten testet dabei auch immer wieder neue Eiskreationen aus. Finden Sie zunächst in der eigenen Familie gefallen, dann stehen die Chancen gut, dass die Sorte den Weg ins Sortiment findet.
© Caroline Corsten
Erhältlich sind die Bolleschlotzer in zwei Bechergrößen. Der kleine Becher mit 140ml entspricht zwei Kugeln, die große Becher mit 425 ml entspricht sechs Kugeln. Für die Gastronomie und andere Großverbraucher gibt es auch ein 5-Liter-Gebinde. Neben dem Direktverkauf vor Ort – in den Sommermonaten gibt es zusätzlich die Freitags-Eisdiele von 15 – 18 Uhr – ist das Eis in einigen Fachgeschäften sowie Restaurants und Cafés zwischen Emmendingen und Lörrach erhältlich.
Und auch bei Betriebsfest oder Familienfeiern kann man die Eisspezialitäten aus dem Münstertal genießen. Ob bei der Weihnachtsfeier oder der Sommerparty. Das Eis von Bolleschlotzer ist immer ein leckeres Dessert.
Was sich Caronline Corsten wünscht? Das auch in Deutschland die Verbraucher mehr anerkennen, dass eine hohe Qualität bei Lebensmitteln – insbesondere, wenn sie in Bio-Qualität und mit viel Handarbeit hergestellt werden – auch seinen Preis haben muss. Dessen ist man sich in manch europäischen Ländern schon lange bewusst.
Führungen für Gruppen ab 12 Personen können übrigens ganzjährig gebucht werden.
Im Sommer möchte man auf jeden Fall auch wieder beim AgriKultur Festival in Freiburg mit dabei sein, welches vom 19 – 21. Juli im Eschholzpark stattfinden wird.
Für die Zukunft hält die Eismacherin weiterhin die Augen nach neuen Abnehmern im Handel und der Gastronomie Ausschau. Auch würde sie gerne – wenn sie das passende Personal findet – auch wieder regelmäßig auf dem Wiehremer Wochenmarkt mit der mobilen Eisdiele mit dabei sein. Wichtig ist ihr dabei, dass sie weiterhin als echte Manufaktur in überschaubaren Menge Eis von bester Qualität produzieren kann.
© Frank Corsten
Eismanufaktur Bolleschlotzer
Belchenstraße 12
79244 Münstertal
Telefon +49 163 1730285
E-Mail info@bolleschlotzer.de
Web www.bolleschloitzer.de
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