Im römischen Stil badete man überwiegend in warm-trockener Luft, während der irische Brauch auf einem anregenden Dampfbad beruht. Der irische Arzt Dr. Richard Barter (1802-1870) vereinte beide Badekulturen zu einer „Bademischung für alle Sinne“.
Eintauchen und abtauchen. Foto: Christoph Nertz
Einige wenige Thermalbäder bieten diese besondere Wellness-Anwendung an. Neben dem Friedrichbad in Baden-Baden ist das in unserer Region auch die Cassiopeia-Therme in Badenweiler.
Besucherinnen und Besuchern, denen die Temperaturen in den klassischen Saunen zu intensiv sind, sollten im Römisch-Irischen Bad vorbeischauen. Einem festen Ablauf folgend geht es nacheinander in Dampf- und Heißluftbäder. Die Temperaturen steigen kreislaufschonend langsam an. Zum Ende wartet die Entspannung in warmem Thermalwasser und bei der Seifenbürstenmassage. Anschließend ruht man sich eingehüllt in ein Leinentuch im Ruheraum oder an der frischen Luft aus. In Badenweiler zum Beispiel geht das wunderbar auf der mediterran gestalteten Dachterrasse.
Die Fusion zweier Welten
Bäder haben in verschiedenen Kulturen und Epochen eine besondere Bedeutung. Sie sind Orte der Entspannung, der Gesundheit und vor allem der sozialen Kontakte. Eine besondere Verschmelzung zweier Badekulturen finden wir im römisch-irischen Bad, welches die römische Badekultur mit keltischen Einflüssen verbindet. Die Wurzeln reichen zurück bis ins antike Rom, wo öffentliche Bäder, bekannt als „Thermen“, ein integraler Bestandteil des sozialen Lebens waren. Die Römer verstanden die therapeutischen Eigenschaften von Wasser und nutzten es für Entspannung und Heilung. Auch in Badenweiler erbauten die Römer – vermutlich zu Beginn des 2. Jahrhunderts nach Chr. – eines ihrer berühmten Bäder. Sie gilt bis heute als eine der am besten erhaltenen Thermen nördlich der Alpen.
Auf den britischen Inseln entwickelte sich die sogenannte keltische Badekultur. Diese war mit der Verehrung von Wasserquellen und natürlichen heißen Quellen eng verbunden. Die Kelten hatten eine besondere Bindung zum Wasser und nutzten es für ihre religiöse Zeremonien. Ein typisches römisch-irisches Bad besteht aus verschiedenen Räumen und Bereichen, die für unterschiedliche Zwecke genutzt wurden. Die Anlage umfasst normalerweise warme Bäder (tepidarium), heiße Bäder (caldarium) und kalte Bäder (frigidarium). Zusätzlich gibt es dort auch Räume für Massagen.
Das Tauchbecken. Foto: Nadine Kreuz
Das römisch-irische Bad ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Verbindung zweier verschiedener Badekulturen. Es symbolisiert nicht nur die technische Raffinesse der antiken Zeit, sondern auch die Bedeutung von Wasser als Quelle der Entspannung und Heilung.
Einem festen Ablauf folgend besucht man das Bad am Beispiel der Cassiopeia-Therme wie folgt. Im ersten Raum, dem Kaltraum, legen Sie Ihre Badekleidung ab und duschen. Dann geht es los.
- Mit Ihrem Badetuch begeben Sie sich nun in den Warmluftraum (50 Grad Celsius) und entspannen hier rund 15 Minuten.
- Vom Warmluftraum aus betreten Sie anschließend direkt den Heißluftraum (70 Grad Celsius). Empfohlene Aufenthaltsdauer: ca. 10 Minuten.
- Nach dem Heißluftraum legen Sie in einem Vorraum Ihr Badetuch ab, nehmen sich ein Sitztuch und besuchen den Dampfraum (50 Grad Celsius, etwa 95 Prozent Luftfeuchtigkeit). Die Luft ist mit ätherischen Ölen angereichert. Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass sich die Hautporen öffnen. Empfohlene Dauer: ca. 10 Minuten.
- Sie kommen wieder in den Kaltraum zurück. Hier duschen Sie ausgiebig.
- Vor der nun folgenden Ruhephase empfehlen wir eine Seifenbürstenmassage
- Nach dem Duschen entspannen Sie im warmen Thermalbecken (36 Grad Celsius).
- Im 12 Grad Celsius kalten Tauchbecken kühlen Sie Ihren Körper nun wieder ab, die Hautporen schließen sich.
- Ihr Besuch im Römisch-Irischen-Bad endet mit einer Ruhephase. Sie können entweder auf der Dachterrasse an der frischen Luft oder im Ruheraum in absoluter Stille ruhen. Anschließend empfehlen wir Ihnen den Besuch der bereits im Eintrittspreis inbegriffenen Thermalbäder.
Wohltuende Seifenbürstenmassage. Foto: Maik Schafscheer
Die angegebenen Aufenthaltszeiten sind Richtwerte. Selbstverständlich können diese sowie auch der gesamte Badeablauf entsprechend des persönlichen Wohlbefindens variiert werden. Ein weiterer Durchgang ist bei guter Konstitution und unbegrenzter Badedauer jederzeit möglich. Bei Bedarf sollten Sie sich für Fragen an das Personal vor Ort wenden.
Flucht aus dem Alltag
Cassiopeia ist ein Sternbild am Nordhimmel. Doch wer die Cassiopeia-Therme in Badenweiler besucht, muss kein Teleskop mitbringen – wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach tiefenentspannt den Heimweg antreten.
In der mit den bekannten Wellness-Stars ausgezeichneten Therme bietet sich Gästen die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Abtauchen ins wohltuend warme Thermalwasser, entspannen in der Saunalandschaft oder sich in der Wellness-Oase einfach mal von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen – die Möglichkeiten sind mannigfaltig, um hier zur Ruhe zu kommen. Auch für die Gesundheit ist damit etwas getan: Regelmäßiges Thermal- und Saunabaden stärkt nicht nur die Abwehrkräfte und den Kreislauf, sondern fördert auch die Durchblutung und hilft dabei Stress abzubauen. Wer der Haut etwas besonders Gutes tun will, gönnt sich ein Rasulbad, eine Wellness-Massage, einen Besuch im Hamam oder eine Seifenbürsten-Massage im Römisch-Irischen Bad.
Adresse
Cassiopeia Therme
Ernst-Eisenlohr-Straße 1
79410 Badenweiler
Öffnungszeiten Römisch-Irisches Bad
Donnerstag – Sonntag 13 – 21 Uhr
Montag bis Mittwoch geschlossen
Kontakt
TEL. 07632 799-200
MAIL info@sb-badenweiler.de
WEB www.staatsbad-badenweiler.de
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