Zugegeben: die Menschen werden weltweit immer älter. Doch die Frage nach der Lebensqualität rückt in den Fokus. Es geht nicht nur um die bloße Lebensdauer, sondern darum, ob wir länger leben und dabei auch gesund bleiben. Hier zeigt sich ein Dilemma: Mit zunehmendem Alter steigt die Multimorbidität, also das gleichzeitige Bestehen mehrerer Krankheiten. wie etwa Diabetes, Hypertonie, Arteriosklerose, Arthrose, Herzinsuffizienz oder Osteoporose – was viele für selbstverständlich halten würden.
Und ja, das ist durchaus richtig! Unser Organismus war jahrzehntelang mit Stress, Schwermetallen, Chemikalien, Mikroplastik usw. beschäftigt. Aus dieser Perspektive ist es eine bemerkenswerte Leistung, das Alter von 60 Jahren zu erreichen. Wir sollten anerkennen, welche erstaunliche Arbeit unser Körper leistet!
Betrachten wir die verbreiteten westlichen Zivilisationskrankheiten: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Bluthochdruck, Atemwegserkrankungen und Diabetes Typ 2.
Hier stellt sich die Frage, ob diese als eigenständige Krankheiten betrachtet werden sollten oder eher als Symptome eines tieferliegenden Problems? Die Kontrolle über diese Krankheiten liegt größtenteils in unserer Hand und hängt stark mit unserer Lebensweise zusammen. Natürlich kann der Körper in jungen Jahren besser mit bestimmten Belastungen umgehen als später. Mit zunehmendem Alter wird dies schwieriger. Aber was haben diese Zivilisationskrankheiten gemeinsam? Sie werden alle durch den Konsum von Zucker beeinflusst!
Reicht es aus auf den Zucker im Espresso oder im Kaffee zu reduzieren? Leider nicht! Denn raffinierter Zucker ist überall präsent, sei es in Tomatensaucen, Joghurts oder in Tiefkühlkost. Die Lebensmittelindustrie nutzt dies bewusst aus. Einerseits, um den Geschmack süßer zu machen und uns anzulocken, andererseits, um unser Verlangen nach diesen Produkten zu steigern. Zucker aktiviert im Gehirn die gleichen Regionen wie harte Drogen. Tatsächlich stimulieren Zucker und Kokain dieselben Hirnregionen. Dieses Wissen wird ausgenutzt, weshalb der Verzicht auf Zucker für viele eine Herausforderung darstellt.
Der Konsum von Zucker fördert entzündliche Prozesse, beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme und hemmt den Stoffwechsel. Er schwächt das Immunsystem und kann Leber sowie Herz schädigen. Dies sind nur einige der negativen Auswirkungen. Wenn wir über Zucker sprechen, meinen wir eigentlich das Endprodukt seiner Verstoffwechselung – Glukose. Es ist sinnvoll, nicht nur von Zucker zu sprechen, sondern auch von Glukose. Woher erhalten wir noch Glukose? Von Kohlenhydraten! Diese wurden jahrzehntelang als Hauptnahrungsmittelgruppe in Form von Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot beworben. Doch mittlerweile wird die Ernährungspyramide revidiert, und das aus gutem Grund.
Was geschieht im Körper? Vereinfacht erklärt: Der Körper möchte Glukose aus dem Blut entfernen und schüttet Insulin aus. Doch auch dieses Insulin kann die Zellen nicht mehr öffnen, da diese sich gegenüber der Glukose verschließen. Da immer noch Glukose im Blut vorhanden ist, wird weiter Insulin produziert. Die Bauchspeicheldrüse gerät in Überlastung. Und ein Teufelskreis beginnt. Die überschüssige Glukose wird über den Urin ausgeschieden, nachdem sie bereits Schaden angerichtet hat. Der nicht ausgeschiedene überschüssige Zucker hat zuvor in Organen Schaden verursacht – es kommt zur Glykierung. Diese Verzuckerung von Zellen und Organen führt zur Entwicklung des metabolischen Syndroms. Die Bauchspeicheldrüse ermüdet, und Diabetes Typ 2 entsteht. Früher waren vor allem ältere Menschen von Typ-2-Diabetes betroffen, heutzutage zunehmend auch Jugendliche.
Dieser Prozess findet auch im Gehirn statt, wo Zellen sich gegenüber Glukose verschließen. Dies scheint mit der Entstehung von Alzheimer zusammenzuhängen (oft als Diabetes Typ-3 bezeichnet). Ein Übermaß an Glukose führt zu einem „süßen Kopf“. Daher fühlen wir uns oft klarer im Kopf, wenn wir fasten.
Wer sich glukosearme Ernährung anstrebt, kann die ketogene Ernährungsweise ausprobieren. Diese zeichnet sich durch einen sehr geringen Anteil an Kohlenhydrate aus. Sie kann präventiv gegen Krebs, Alzheimer, Diabetes Typ 2, Parkinson und andere Krankheiten wirken. Der Körper erhält nur geringe Mengen Kohlenhydrate, sodass er seine Energiereserven, (Fettpölsterchen) anzapfen muss. Unser Körper ist darauf ausgelegt, Hungerperioden zu überstehen – daher speichert er gerne Fett. Doch nur wenige Menschen fasten, obwohl es in unserer Natur liegt. Wissenschaftlich ist belegt, dass wir diesem Zustand um 25 % leistungsfähiger sind.
Die ketogene Ernährung zeigt in Studien positive Ergebnisse bei Diabetes Typ 2, Alzheimer, Parkinson usw. Solch eine Ernährungsform kann problemlos tageweise, wochen- oder monatsweise umgesetzt werden – idealerweise nach einer Fastenperiode. Doch Achtung: Diese Vorteile treten nur auf, wenn eine pflanzenbasierte Ernährung die Basis bildet. Eine Schweizer Untersuchung zeigt, dass 93 % aller Giftstoffe, die wir über die Ernährung aufnehmen, tierischen Ursprungs sind.
Über den Autor
Giuseppe Riina, Jahrgang 1990, wurde in Freiburg im Breisgau zum Groß- und Außenhandelskaufmann ausgebildet. Seine Leidenschaft liegt jedoch im Bereich Gesundheit, Ernährung und Prävention. Sein Studium im Gesundheitsmanagement an der IU Fernhochschule und seine Ausbildung als zertifizierter Ernährungsberater an der SGD unterstreichen das Interesse im Bereich der Gesundheit. Als Gründer der Riina Health Solution bietet er Interessenten Beratung und Coaching-Angebote zum Thema Ernährung und Prävention. Wohnhaft ist er heute in Lörrach an der Schweizer Grenze.
Website: www.riinahealthsolution.de
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